Dienstag beginnt die Energiemesse E-world. Ein Firmennetzwerk baut dort viele der Stände und ist dank enger Zusammenarbeit zu einem der regionalen Branchenführer geworden. Aus einer kleinen Schreinerei, beheimatet in einer Garage in Holsterhausen, hat sich der größte Messebauer der Stadt entwickelt.
Wenn sich ab Dienstag die Schwergewichte der Branche in Essen-Rüttenscheid treffen, hat Karsten Lindner bereits fünf anstrengende Tage hinter sich: „Die E-world ist die Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft, für uns bedeutet das eine Herkulesaufgabe“, sagt Lindner, Projektleiter der auf Ausstellungsstände spezialisierten Tischlerei „Blömers“.
Auf einem ehemaligen Zechengelände an der Graf-Beust-Allee haben sich gleich drei Firmen zusammengeschlossen, die gemeinsam Messen mit Mobiliar bestücken. Während Blömers vor allem für das Handwerkliche zuständig ist, kümmert sich „Lisa“ um die Konzeptionierung, „Artwork“ um die Werbung. Vorteil: „Als Netzwerk können wir von der Architektur über das Design bis zur Abnahme alles anbieten“, so Lisa-Vertriebsleiter Klaus Barkhofen.
Jahresumsatz im einstelligen Millionenbereich
Bis zu 50 Mitarbeiter waren seit Donnerstag in den Messehallen im Einsatz, um über 2000 Quadratmeter Fläche mit Teppichen, Wänden und Reklametafeln zu bestücken – das Netzwerk ist nach eigenen Angaben für 70 Stände zuständig, 620 Aussteller kommen insgesamt zur E-world. Für die drei beteiligten Firmen ein wichtiger Auftrag. 100 bis 500 Euro pro Quadratmeter kostet es Unternehmen, ihren Stand von Blömers, Lisa und Artwork bauen und gestalten zu lassen. Der Jahresumsatz des Netzwerks liegt laut Lindner im oberen einstelligen Millionenbereich. Damit ist der Zusammenschluss nach eigenen Angaben der größte Messebauer in Essen und einer der großen im Ruhrgebiet.
Daran werde auch die Entwicklung des Messestandortes Essen nach dem Bürgerentscheid nichts ändern. Denn Blömers, Lisa und Artwork sind auch für Ausstellungen in Schanghai, San Francisco oder Buenos Aires verantwortlich. Trotzdem: Glücklich ist Karsten Lindner über die Entwicklung in Essen nicht: „Je größer der Messestandort ist, desto mehr Chancen eröffnen sich für uns.“
“Unsere Arbeit hat große Wellen geschlagen”
1994 begann die Blömers-Firmengeschichte in einer Holsterhauser Garage, damals schreinerten die Brüder Peter und Stefan Küchenfronten zusammen. „Wir haben wenig Werbung gemacht, aber unsere Arbeit hat große Wellen geschlagen“, so Lindner.
Ab Donnerstag, wenn die E-world zu Ende geht, stehen er und seine Kollegen wieder unter Hochspannung. Dann müssen sie all die Stände wieder abbauen und die Einzelteile per Lkw in die Lagerhalle an der Graf-Beust-Allee verfrachten: „Alles, was man mehrfach nutzen kann, wird recycelt.“
Den Text finden Sie auch auf dem Online-Portal “Der Westen”.
(Text: Jonas Erlenkämper, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 11.02.2014)